„Wir sind auf dem Weg – Jugend­liche in beson­deren Lebenslagen“

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„Wir sind auf dem Weg – Jugend­liche in beson­deren Lebenslagen“

Anna Warnking — Geschäfts­füh­rerin der LAG KJS Hessen/​Rheinland-​Pfalz/​Saarland stellt neun Bau­steine guter Praxis vor — Ergeb­nisse aus einem Projekt.

Im Herbst 2015 startete die Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Katho­li­schen Jugend­so­zi­al­arbeit in Zusam­men­arbeit mit dem Institut für Sozi­al­po­litik & Arbeits­markt­for­schung (ISAM, Hoch­schule Koblenz) die erste aktive Phase des zwei­jäh­rigen Pro­jektes „Wir sind auf dem Weg – Jugend­liche in beson­deren Lebens­lagen“. Zur Umsetzung des Pro­jektes ist der Cari­tas­verband für die Diözese Trier eine For­schungs­ko­ope­ration mit der Hoch­schule Koblenz eingegangen.

Das Gesamt­projekt kon­zen­triert sich auf die Auf­be­reitung von Good-​Practice-​Konzepten, die bereits heute für Jugend­liche auf kom­mu­naler Ebene an Schnitt­stellen des SGB II und SGB III ins­be­sondere mit dem SGB VIII (ggf. SGB XII) bereichs­über­greifend umge­setzt werden. Das Projekt wird mit Mitteln des Bun­des­mi­nis­te­riums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

  • Struktur
  • Team­kultur
  • Kon­takt­auf­nahme
  • Bezie­hungs­ge­staltung
  • Authen­ti­zität
  • Wert­schätzung
  • Par­ti­zi­pation
  • rele­vante Andere

bilden die “Neun Bau­steine guter Praxis“, sie sollten in einem ganz­heit­lichen Kontext Berück­sich­tigung bei zukünf­tigen Ange­boten und Maß­nahmen der Jugend­so­zi­al­arbeit finden und bei der Kon­zeption von Pro­jekten beachtet werden. „Dabei adres­sieren die Bau­steine keine bestimmten Maß­nahmen und Angebote aus dem SGB II, SGB III oder SGB VIII, sondern dienen einer Ver­stän­digung über bereits erfolg­reiche erprobte Ansätze, die das ganze Hand­lungsfeld der Jugend­so­zi­al­arbeit […] in das Blickfeld nehmen. Ins­be­sondere sollten Fach­kräften umfang­reiche Spiel­räume bereit­stehen, um ihre Erfah­rungen mit gelin­genden Ansätzen immer wieder ein­bringen zu können,“ führt Tim Ober­meier vom ISAM aus.

Das Arbeitsheft gibt einen Ein­blick, was unter “Guter Praxis” ver­standen wird. Durch die Aus­wertung der Expert_​inneninterviews gelang es den Mitarbeiter_​innen von ISAM, Bei­spiele guter Praxis zu erfassen und daraus zen­trale Bau­steine her­aus­zu­ar­beiten, die benach­tei­ligte Jugend­liche dabei unter­stützen, eine eigen­ständige Lebens­per­spektive zu entwickeln.

In unter­schied­lichen Maß­nahmen zur beruf­lichen Inte­gration wurden Einzel- und Grup­pen­in­ter­views mit Fach­kräften und Jugend­lichen durch­ge­führt. In der Studie ging es darum, „Erfah­rungs­wissen“ auf­zu­spüren, wie vor Ort Lösungen für welche Pro­blem­stel­lungen mit welchen Akteuren gefunden werden. Während sich Maß­nah­men­kon­zepte im Über­gangs­system regel­mäßig punk­tuell wandeln, ver­bleibt ein Teil des Per­sonals in den Ein­rich­tungen – ebenso wie der Auftrag bestehen bleibt, benach­tei­ligte Jugend­liche in Arbeit oder Aus­bildung zu ver­mitteln oder sie auf den Arbeits­markt vor­zu­be­reiten. „In der ope­ra­tiven sozi­al­ar­bei­te­ri­schen Praxis vor Ort sind daher viel­fältige Stra­tegien und Ansätze bekannt, die zum Teil jen­seits der gesetz­ge­be­ri­schen Angebote liegen,“ erläutert Ober­maier. Diesem Expert_​innenwissen wollten man auf die Spur kommen. Ebenso wichtig war es, Jugend­liche aus den Ange­boten selber zu Wort kommen zu lassen.

Warum neun Bausteine?

Wir gehen nicht von einem „one best way“ aus, wie Jugend­liche in beson­deren Lebens­lagen unter­stützt werden können, um eine eigen­ständige und positive Lebens­per­spektive sowie Teilhabe an der Gesell­schaft zu erfahren. Mit den „Neun Bau­steinen guter Praxis“ geben wir eine Ori­en­tierung, grund­le­gende Ele­mente zu beachten, die die Arbeit in der Jugend­so­zi­al­arbeit erfolg­reich werden lässt oder an denen mög­liche Erfolge bzw. effi­zi­entere Arbeits­weisen auch scheitern. Ihre grund­sätz­liche Bedeutung sowie auch wech­sel­sei­tigen Aus­wir­kungen wurden in allen Inter­views benannt – d. h. nicht nur von den Fach­kräften, auch von den Jugend­lichen gab es ent­spre­chende Äuße­rungen, die sich mal mehr und mal weniger auf die jewei­ligen Bau­steine bezogen.

Alle neun Bau­steine stehen in ihrer Bedeutung gleich­rangig neben­ein­ander und müssen für eine gelin­gende Praxis Beachtung finden. Nicht alle Bau­steine können hier aus­führlich beschrieben werden – aller­dings gibt die nach­fol­gende Auswahl einen Ein­blick, was unter „Guter Praxis“ ver­standen wird und wie umfassend Jugend­so­zi­al­arbeit im oftmals kurzen Zeit­fenster im Übergang von der Schule zum Beruf gefordert ist.

Anna Warnking

Die Bro­schüre Neun Bau­steine steht zum kos­ten­losen Download zur Verfügung.

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