Schule? Nein, Danke! Schul­ab­sen­tismus ver­stehen und handeln

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Schule? Nein, Danke! Schul­ab­sen­tismus ver­stehen und handeln

Seit Jahren ist von einer kon­stanten Anzahl von jungen Men­schen aus­zu­gehen, die aus unter­schied­lichen Gründen nicht zur Schule gehen kann. Da die bis­herige For­schungslage dazu nicht aus­rei­chend und nicht aktuell ist, ist es schwierig, prak­tische Hand­lungs­stra­tegien zur Vor­beugung und gegen Schul­ab­sen­tismus zu entwickeln.

Wir befür­worten:

Um das Phä­nomen „Schul­ab­sen­tismus“ besser zu ver­stehen und auf der Basis einer ver­läss­lichen Datenlage pra­xis­re­le­vante Hand­lungs­stra­tegien ent­wi­ckeln zu können, müssen valide For­schungs­grund­lagen geschaffen werden, zum Bei­spiel durch For­schungs­ver­bünde und Pra­xis­ko­ope­ra­tionen, die auch Aus­wer­tungen aus dem Modell­pro­gramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ heranziehen.

Unser For­mu­lie­rungs­vor­schlag für den Koalitionsvertrag:

Wir werden eine Bund-​Länder-​Initiative ins Leben rufen, die ein umfas­sendes For­schungs­projekt mit beglei­tendem Pra­xis­pro­gramm beinhaltet. So wird eine ver­läss­liche Daten­basis geschaffen und davon aus­gehend effektive Hand­lungs­stra­tegien entwickelt.

„Einen Schul­ab­schluss erreichen und eine Aus­bildung machen!“ Das ist das Ziel der meisten jungen Men­schen, wenn man sie nach ihren Lebens­per­spek­tiven fragt. Selbst­ver­ständ­licher Wunsch ist das auch für die­je­nigen, die gar nicht (mehr) zur Schule gehen. Für eine stei­gende Zahl junger Men­schen ist der scheinbar ein­fachste Weg dorthin − ein regel­mä­ßiger Schul­besuch − jedoch keine Option. Zum jet­zigen Zeit­punkt lässt sich das gesamte Ausmaß nur sehr schwer beziffern; einer Ein­schätzung der Uni­ver­sität Köln zufolge lässt sich aber belegen, dass der Absen­tismus von 12% in der Pri­mar­stufe auf 19% in der Klas­sen­stufe 9/​10 ansteigt. Dennoch findet das Phä­nomen Schul­ab­sen­tismus bildungs- und gesell­schafts­po­li­tisch viel zu wenig Beachtung. Von Schule zu Schule und von Bun­desland zu Bun­desland werden Fehl­zeiten unter­schiedlich doku­men­tiert und, wenn über­haupt, kaum aus­ge­wertet. Die Aus­wir­kungen sind fatal. Für betroffene junge Men­schen ist es belastend, weil sie aus einem zen­tralen Lebensort aus­ge­grenzt sind. Zudem schwinden ihre Aus­sichten auf eine erfolg­reiche beruf­liche Inte­gration und damit auch auf ein selbst­stän­diges und erfülltes eigenes Leben. Nicht selten erwerben sie keinen Schul­ab­schluss. Der Anteil der Jugend­lichen, die die Schule ohne Abschluss ver­lassen, liegt seit vielen Jahren bei ca. sechs Prozent der gleich­alt­rigen Bevölkerung.

Links:

Pres­se­mit­teilung (2020): Jeden Tag fehlt jemand — Schul­ab­sen­tismus ein grö­ßeres Problem (jugendsozialarbeit.news)

Kom­mentar (2020) 

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