Medi­en­kom­petenz stärken – KI ver­stehen und Fake-​Checking in der Jugendsozialarbeit

Die fort­schrei­tende Digi­ta­li­sierung stellt die Jugend­so­zi­al­arbeit vor eine Vielzahl neuer Her­aus­for­de­rungen. Der kom­pe­tente Umgang mit digi­talen Tech­no­logien, ins­be­sondere im Bereich Künst­licher Intel­ligenz (KI), gewinnt an Bedeutung und ist daher sowohl für Jugendsozialarbeiter*innen als auch für Adressat*innen der Sozialen Arbeit von Relevanz. In Koope­ration mit der IN VIA Aka­demie wurde daher ein Projekt initiiert, das Jugendsozialarbeiter*innen digitale Kom­pe­tenzen und KI-​bezogene Kom­pe­tenzen näher­bringen soll.

Künst­liche Intel­ligenz als rele­vantes Thema für die Jugendsozialarbeit

Nach Sichtung der Ange­bots­struk­turen der IN VIA Aka­demie sowie einer eigens durch­ge­führten Bedarfs­analyse kris­tal­li­sierte sich schnell heraus, dass das Thema Künst­liche Intel­ligenz trotz wach­sender Relevanz in der Praxis bislang kaum auf der Ebene von Weiter- und Fort­bil­dungen berück­sichtigt wird. Aus diesem Grund ent­stand die Idee, einen Workshop zu ent­wi­ckeln, der gezielt die The­men­be­reiche Künst­liche Intel­ligenz und ferner Fake-​Checking (also z. B. Umgang mit Des­in­for­mation) für Fach­kräfte der Jugend­so­zi­al­arbeit aufbereitet.

Ziel war es, Jugendsozialarbeiter*innen eine pra­xisnahe, anwen­dungs­ori­en­tierte Ein­führung in grund­le­gende digitale Kom­pe­tenzen zu ermög­lichen, mit beson­derem Fokus auf die Themen Künst­liche Intel­ligenz und den kri­ti­schen Umgang mit Online-​Inhalten. Darüber hinaus ver­folgte der Workshop das Ziel, die fach­liche Hand­lungs­kom­petenz von Jugendsozialarbeiter*innen im Bereich Medi­en­kom­petenz zu stärken und sie bei der Ver­mittlung von medi­en­päd­ago­gi­schen Inhalten zu unterstützen.

Da die Lebenswelt von Jugend­lichen immer mehr im digi­talen Raum statt­findet, stellt Medi­en­kom­petenz eine grund­le­gende Vor­aus­setzung für die Teilhabe von Jugend­lichen dar. Aufgabe der Jugendsozialarbeiter*innen ist es daher, Jugend­lichen Ori­en­tierung zu geben und Bil­dungs­an­gebote in diesem Bereich zu unterbreiten.

Der ent­wi­ckelte Workshop richtet sich explizit an Fach­kräfte der Jugend­so­zi­al­arbeit, die täglich mit jungen Men­schen arbeiten und dabei zunehmend mit digi­talen Fra­ge­stel­lungen kon­fron­tiert sind. Sämt­liche Workshop-​Inhalte sollten so gestaltet werden, dass sie für ver­schiedene Hand­lungs­felder der Jugend­so­zi­al­arbeit anschluss­fähig sind. 

Pro­jekt­planung und Inhalte

Im Zentrum der Kon­zept­ent­wicklung stand die Frage, welche digi­talen The­men­felder für Jugendsozialarbeiter*innen von Relevanz sind. Daraus ergab sich eine Glie­derung des Work­shops in drei the­ma­tische Blöcke:

1. Medi­en­kom­petenz, Medi­en­päd­agogik und poli­tische Bildung

Ein­führung in grund­le­gende Begriffe und Ziel­set­zungen medi­en­päd­ago­gi­scher Arbeit. Warum ist medi­en­kom­pe­tentes Handeln in der Jugend­so­zi­al­arbeit essen­ziell? Was hat Medi­en­kom­petenz mit poli­ti­scher Bildung und demo­kra­ti­scher Teilhabe zu tun?

2. Künst­liche Intelligenz

Grund­la­gen­wissen über die Funk­ti­ons­weise, Lern­pro­zesse und Ein­satz­mög­lich­keiten von KI. Was sind Poten­ziale, Risiken und ethische Fra­ge­stel­lungen rund um das Thema KI? Was sind kon­krete Anwen­dungs­mög­lich­keiten für die Jugendsozialarbeit?

3. Fake News erkennen und überprüfen

Ver­mittlung von Methoden und Werk­zeugen zur Iden­ti­fi­kation und Ein­ordnung von Falsch­in­for­ma­tionen (soge­nannten Fake News). Welche Methoden gibt es, um Fal­sch­nach­richten zu erkennen und wie wende ich diese in der Praxis der Jugend­arbeit an?

Durch­führung des Workshops

Nach der kon­zep­tio­nellen Aus­ar­beitung wurde der Workshop online über IN VIA ange­kündigt. Die Resonanz war groß: Ungefähr 100 Fach­kräfte mel­deten sich an, etwa 80 nahmen schließlich am Workshop aktiv teil. Die Durch­führung fand digital statt, was eine nied­rig­schwellige Teil­nahme und große Reich­weite ermög­lichte. Eine wesent­liche Vor­aus­setzung für die erfolg­reiche Umsetzung war die enge und kon­ti­nu­ier­liche Zusam­men­arbeit mit der Ansprech­part­nerin der IN VIA Akademie.

Durch den regel­mä­ßigen Aus­tausch konnte der Workshop bedarfs­ge­recht auf die Ziel­gruppe zuge­schnitten werden. Die digitale Durch­führung redu­zierte zudem orga­ni­sa­to­rische und finan­zielle Aufwände.

Ziel­er­rei­chung

Durch den Workshop konnte ein Beitrag zur Sen­si­bi­li­sierung und Qua­li­fi­zierung von Jugendsozialarbeiter*innen im Bereich Medi­en­kom­petenz und Künst­liche Intel­ligenz geleistet werden. Die rege Betei­ligung der Fach­kräfte und das Ein­bringen eigener Impulse berei­cherten den Workshop zusätzlich. Das Ziel, den Zusam­menhang von Medi­en­kom­petenz, KI und Fake-​Checking pra­xisnah zu ver­mitteln, konnte erreicht werden.

Die im Workshop ver­wen­deten Mate­rialen, Prä­sen­ta­tionen und Methoden wurden der IN VIA Aka­demie sowie den Teil­neh­menden zur Ver­fügung gestellt. Sie können somit in Zukunft weiter genutzt und wei­ter­ent­wi­ckelt werden und zudem in der direkten Arbeit mit Jugend­lichen Anwendung finden.

IN VIA Akademie

Die IN VIA Aka­demie ist eine bun­desweit tätige Bil­dungs­ein­richtung unter Trä­ger­schaft von IN VIA Deutschland e. V. Sie richtet sich an Mit­ar­bei­tende im Sozial- und Gesund­heits­wesen, ins­be­sondere an päd­ago­gische Fach­kräfte. Das Wei­ter­bil­dungs­an­gebot umfasst Lehr­gänge, Seminare, Work­shops und Fachtage mit dem Ziel, fach­prak­tische Kom­pe­tenzen, Wer­te­ori­en­tierung und Hand­lungs­fä­higkeit zu stärken. 

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