Digital kom­petent – Pro­jekttag zur Smartphone-​Nutzung und Daten­schutz am Caritas Bil­dungs­zentrum Freiburg

Das Smart­phone und die sozialen Medien sind all­ge­gen­wärtig — doch der Umgang mit digi­talen Geräten und Diensten ist oft ober­flächlich und unre­flek­tiert. Diese Erfahrung machten auch die Mit­ar­bei­tenden der Berufs­vor­be­rei­tenden Bil­dungs­maß­nahmen (BvB) des Caritas Bil­dungs­zen­trums Freiburg (CBF). Sie beob­ach­teten etwa, dass die Teil­neh­menden der Bil­dungs­maß­nahmen zwar viel Zeit mit digi­talen Medien, ins­be­sondere mit Social Media, ver­brachten, dabei jedoch unbe­darft vor­gingen. Häufig kannten sie die Funk­tionen ihrer Smart­phones nur rudi­mentär, obwohl sie diese intensiv nutzten. Aus diesem Grund ent­stand der Wunsch, einen Pro­jekttag zu gestalten, der den Teil­neh­menden einen bewuss­teren Umgang mit dem Internet und digi­talen Medien nahe­bringen könnte.

Die Ziel­gruppe

Bei den BvB der Frei­burger Caritas werden Jugend­liche und junge Erwachsene unter­schied­licher Natio­na­li­täten, Reli­gionen und Bil­dungs­hin­ter­gründe im Alter von 17 bis 23 Jahren unter­stützt, die einen beson­deren För­der­bedarf beim Übergang von der Schule zur Aus­bildung oder Arbeit auf­weisen. In der Regel haben die Teil­neh­menden einen Schul­ab­schluss, aber noch keine beruf­liche Aus­bildung. Der Schul­ab­schluss kann bei Bedarf in der Ein­richtung nach­geholt werden. Das Ziel der Bil­dungs­maß­nahmen ist die lang­fristige Inte­gration der jungen Men­schen in den Arbeitsmarkt.

Der Pro­jekttag ent­stand in enger Zusam­men­arbeit mit den Mit­ar­bei­tenden der BvB und zielte darauf ab, den Teilnehmer*innen der Bil­dungs­maß­nahmen einen reflek­tierten Umgang mit dem Internet und digi­talen Medien zu ver­mitteln. Ein vor­be­rei­tender Besuch im CBF im November 2023 diente dazu, die Teil­neh­menden ken­nen­zu­lernen, ihnen das grobe Konzept vor­zu­stellen und mehr über ihre Inter­essen und Vor­kennt­nisse zu erfahren. Zu den vor­be­rei­teten Mate­rialien gehörten ein Ablaufplan, eine PowerPoint-​Präsentation mit Links, Bildern und Videos, ein Handout für die Teil­neh­menden und eine Feedback-​Umfrage mittels Microsoft Forms.

Das Smart­phone im Fokus

Auf­grund der all­ge­gen­wär­tigen Nutzung von Smart­phones fokus­sierte sich der Pro­jekttag auf dieses End­gerät. Darüber hinaus wurde eine inhalt­liche Brücke zur Berufs- und Aus­bil­dungs­vor­be­reitung geschlagen, indem die Pro­jekt­teil­neh­menden nütz­liche Appli­ka­tionen für die Arbeits- und All­tags­or­ga­ni­sation im Smart­phone kennenlernten. 

Als Ein­stieg diente eine Ideen­sammlung via Etherpad (yopad.eu), bei der die jungen Men­schen zusam­men­trugen, welche Funk­tionen des Smart­phones sie bereits kannten bzw. noch ken­nen­lernen wollten. Anschließend wurden ver­schiedene Funk­tionen, wie u.a. die Kalen­der­nutzung, das Ver­fassen von E‑Mails und das Kon­takt­ma­nagement vor­ge­stellt und von den Teil­neh­menden mit ihren eigenen Smart­phones ausprobiert.

Kri­ti­schen Umgang mit Social Media fördern

Ein wei­terer Schwer­punkt des Pro­jekt­tages lag auf der Reflexion über einen daten­schutz­si­cheren Umgang mit den sozialen Medien und dem Internet im All­ge­meinen. Durch die Mög­lichkeit sich gegen­seitig zu googeln wurde im Plenum eine Dis­kussion über per­so­nen­be­zogene Daten initiiert. Auch die Fragen, welche Rechte Nutzer*innen in Bezug auf ihre eigenen Daten im Netz haben, und ob private Daten oder Fotos aus Google-​Suchergebnissen gelöscht werden können, wurden geklärt. Weitere Themen waren Daten­schutz am Arbeits­platz und die Risiken von Standort- und Geo-​Tracking, ver­an­schau­licht durch TikTok- und YouTube-Videos.

Seriöse und unse­riöse Online-Stellenangebote

Dieses Thema konnte auf­grund von Zeit­mangel nicht mehr aus­führlich behandelt werden. Der ursprüng­liche Plan sah vor, dass die Teil­neh­menden vor­be­reitete Stel­len­an­gebote auf ihre Serio­sität hin bewerten, sich eines aus­suchen, in Gruppen eine Bewerbung dazu ver­fassen und per E‑Mail ver­senden. Dies sollte für eine kri­tische Rezeption ver­meidlich attrak­tiver und lukra­tiver Job­an­gebote auf Social Media-​Plattformen sen­si­bi­li­sieren und gleich­zeitig eine Mög­lichkeit bieten, vor­han­denes Wissen über Bewer­bungs­pro­zesse zu erweitern und zu festigen.

Intensive Aus­ein­an­der­setzung mit Neuem und bereits Bekanntem

Die Inhalte des Pro­jekt­tages stießen bei den Jugend­lichen und jungen Erwach­senen auf unter­schied­liches Interesse. Einige emp­fanden den Teil zur Smartphone-​Nutzung als zu aus­führlich, da vieles bereits bekannt war. Der Abschnitt über Daten­schutz und Social Media kam hin­gegen besser an, ins­be­sondere die Ein­be­ziehung der TikTok-Videos.

Für die erfolg­reiche Durch­führung des Pro­jekts waren neben den beiden Stu­die­renden vier Mit­ar­bei­tende des CBF verantwortlich.

Die Zeit­in­ves­tition betrug ins­gesamt sechs Pla­nungs­treffen à ein­einhalb bis zwei Stunden, in denen die initialen Ideen wei­ter­ent­wi­ckelt und die Methoden festlegt wurden, sowie etwa sieben Stunden am Pro­jekttag selbst. Als tech­nische Aus­stattung wurden Beamer und Laptop, Etherpad, Feed­backtool, eine PowerPoint-​Präsentation und die Smart­phones der Teil­neh­menden benötigt.

Einige Her­aus­for­de­rungen traten auf, dar­unter ein teil­weiser Kon­zen­tra­ti­ons­verlust durch den Zugriff auf die pri­vaten Smart­phones, schlechter Han­dy­empfang im Gebäude und leere Akkus gegen Ende des Tages. Power­banks und Lade­kabel sollten daher in Zukunft bereit­ge­stellt werden. Ein TikTok-​Profil des CBF würde das Abspielen der Videos erleichtern. Auf­grund der Zeitmanagement-​Probleme und der zwi­schen­zeitlich beein­träch­tigten Kon­zen­tration wird zudem emp­fohlen, den Pro­jekttag zukünftig auf zwei Tage mit je vier Stunden aufzuteilen.

Trotz des gemischten Feed­backs konnten viele Teil­neh­mende neues Wissen mit­nehmen. Geplant ist, den Pro­jekttag mit den kom­menden Jahr­gängen zu wie­der­holen. Der Pro­jekttag hat gezeigt, dass eine inten­sivere Aus­ein­an­der­setzung mit der Smartphone-​Nutzung und dem Daten­schutz bei den Jugend­lichen und jungen Erwach­senen auf Interesse stößt und wichtige Erkennt­nisse ver­mittelt werden können.

contacts

Kontakt zum Caritas Bil­dungs­zentrum Freiburg

marion.faassen@caritas-freiburg.de

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