Umfrage zum Startchancen-​Programm zeigt Gestal­tungs­willen und Ent­täu­schung der Jugendsozialarbeit

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Umfrage zum Startchancen-​Programm zeigt Gestal­tungs­willen und Ent­täu­schung der Jugendsozialarbeit

Derzeit setzen Bund und Länder das „Startchancen-​Programm“ im zweiten Jahr um. Fast zehn Prozent der Schulen in Deutschland werden nun darüber gefördert. Spä­testens zum Schuljahr 2026/​27 sollen es rund 4.000 Schulen sein. Das Pro­gramm zielt darauf, Bil­dungs­un­gleich­heiten abzu­bauen und jungen Men­schen bessere Ent­wick­lungs­chancen zu ermög­lichen. 20 Mil­li­arden Euro stellen Bund und Länder für die Laufzeit von zehn Jahren bereit, beginnend mit dem Schuljahr 2024/​25.

Der Koope­ra­ti­ons­verbund Jugend­so­zi­al­arbeit hat zum Start des Schul­jahres 2025/​26 eine bun­des­weite Umfrage bei seinen Mit­glieds­ver­bänden durch­ge­führt. Diese erfasste erste Erfah­rungen, Ein­schät­zungen und Her­aus­for­de­rungen bei der Umsetzung des Startchancen-​Programms. Die Ergeb­nisse zeigen sehr deutlich: Die Jugend­so­zi­al­arbeit möchte gerne mit­ge­stalten, hat kon­krete Ideen, bringt Angebote ein, fühlt sich jedoch aus­ge­bremst. Die Fach­kräfte zeigen großes Enga­gement, indem sie sich mit sozi­al­päd­ago­gi­schen Ange­boten in das Pro­gramm ein­bringen. Gleich­zeitig beschreiben sie Hürden wie unsi­chere, nicht aus­rei­chende Finan­zie­rungen, büro­kra­tische Auf­wände, man­gelnde Trans­parenz und eine unzu­rei­chende Ein­bindung der (freien) Träger der Kinder- und Jugend­hilfe und damit auch der Fach­kräfte der Jugend­so­zi­al­arbeit und Schulsozialarbeit.

Not­wendig sind demnach eine sys­te­ma­tische Zusam­men­arbeit von Schule, Jugend­hilfe und freien Trägern sowie bessere Rah­men­be­din­gungen für nach­haltige und wir­kungs­volle Ergeb­nisse. Die lang­jäh­rigen Erfah­rungen und die hohe Fach­lichkeit von Jugend- und Schul­so­zi­al­arbeit an den Startchancen-​Schulen müssen besser genutzt, Dop­pel­struk­turen ver­mieden und die Pra­xis­expertise stärker in die Pro­gramm­ge­staltung ein­be­zogen werden. Nur so können die ambi­tio­nierten Ziele des Pro­gramms erfüllt und lang­fristig bessere Start­chancen für alle jungen Men­schen geschaffen werden.

Die aus­führ­lichen Ergeb­nisse stellen die Refe­ren­tinnen Julia Schad-​Heim, IN VIA Deutschland im Netzwerk der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Katho­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG KJS), und Claudia Seibold, Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Evan­ge­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG EJSA), in einem Fach­ar­tikel vor.

Ansprech­part­ne­rinnen:

Julia Schad-​Heim, IN VIA Deutschland im Netzwerk der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Katho­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG KJS)

Claudia Seibold, Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Evan­ge­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG EJSA)

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