Mental Health wei­ter­denken – Was junge Men­schen stärkt: Fachtag der BAG KJS rückt Bedürf­nisse junger Men­schen in den Mittelpunkt

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Mental Health wei­ter­denken – Was junge Men­schen stärkt: Fachtag der BAG KJS rückt Bedürf­nisse junger Men­schen in den Mittelpunkt

Wie geht’s jungen Men­schen – und was brauchen sie, um stark zu bleiben?

Diese Frage stand im Zentrum des Fachtags „Mental Health wei­ter­denken – Was junge Men­schen stärkt“, den die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Katho­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG KJS) im Rahmen des Pro­gramms Mental Health Coaches (MHC) am 16. Oktober 2025 in Berlin veranstaltete.

Mentale Gesundheit ist kein Randthema

Nach der musi­ka­li­schen Eröffnung durch Felix Lau, Mental Health Coach, begrüßte Tom Urig, Geschäfts­führer der BAG KJS, die Gäste und machte in seinem Grußwort deutlich: „Mentale Gesundheit junger Men­schen ist kein Zusatz­thema – sie ist zentral für Bildung, Teilhabe und gelin­gendes Auf­wachsen. Lassen Sie uns gemeinsam ein klares Zeichen setzen: Für mehr Wert­schätzung der men­talen Gesundheit junger Men­schen. Für mehr Betei­ligung junger Men­schen, bei der Ent­wicklung von Stra­tegien und Pro­jekten für ihre mentale Gesundheit. Für mehr kon­krete und ver­läss­liche Unterstützung.“

Wie dringend Hand­lungs­bedarf besteht, zeigte Prof. Dr. Claudia Calvano von der Freien Uni­ver­sität Berlin in ihrem Vortrag ein­drücklich auf. Immer mehr Kinder und Jugend­liche berichten von psy­chi­schen Belas­tungen durch schu­li­schen Druck, soziale Unsi­cher­heiten oder Zukunfts­ängste. Calvano betonte: „Wir sprechen nicht von ein­zelnen Betrof­fenen, sondern von einer breiten Mehrheit junger Men­schen, die Unter­stützung braucht.“

Junge Stimmen fordern Gehör

Ein starkes Signal kam von den jungen Men­schen selbst.

Quentin Gärtner, Gene­ral­se­kretär der Bun­des­schü­ler­kon­ferenz, stellte die Kam­pagne „Uns geht’s gut?“ vor – und for­derte, mentale Gesundheit zur Pflicht­aufgabe der Schule zu machen. „Wir brauchen Struk­turen, die uns zuhören, ernst nehmen und betei­ligen – nicht nur Pro­jekte, sondern dau­er­hafte Angebote.“

„Zu viel Druck, zu wenig Halt?“ – Dis­kussion mit klaren Botschaften

In der Podi­ums­dis­kussion dis­ku­tierten Prof. Dr. Claudia Calvano, Nadine Vetter (Mental Health Coachin), Quentin Gärtner, Janna Kleine-​Huster ([U25] Deutschland) und Louise Charters (KjG-​Bundesleitung) unter der Frage: „Wie schaffen wir stär­kende Struk­turen für die psy­chische Gesundheit junger Menschen?“

Die Dis­kussion machte deutlich: Junge Men­schen brauchen ver­läss­liche Bezie­hungen, nied­rig­schwellige Angebote und mul­ti­pro­fes­sio­nelle Teams in Schule und Jugend­hilfe. Nadine Vetter berichtete aus der Praxis, wie MHC-​Fachkräfte Schüler*innen Räume eröffnen, „in denen sie durch­atmen, über Belas­tungen sprechen und neue Zuver­sicht ent­wi­ckeln können.“

Zum Abschluss zog Özlem Tokyay, Pro­jekt­ko­or­di­na­torin der BAG KJS, ein posi­tives Fazit: „Das Pro­gramm Mental Health Coaches hat gezeigt, wie mentale Gesundheit in Schulen gestärkt werden kann – wenn Raum, Ver­trauen und Beziehung da sind. Jetzt gilt es, diese Struk­turen dau­erhaft zu sichern.“ Sie wür­digte das große Enga­gement der Fach­kräfte, die für viele junge Men­schen zu ver­trauten Bezugs­per­sonen geworden sind.

Mit vielen ange­regten Gesprächen klang ein erkennt­nis­reicher Tag aus – mit dem gemein­samen Ziel, nach­haltige Struk­turen zu schaffen und eine Zukunft zu gestalten, in der mentale Gesundheit selbst­ver­ständlich dazugehört.

Autorin: Özlem Tokyay

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