Bedeu­tungs­volle Stimmen: Ein Songwriting-​Workshop für junge Men­schen in der Jugendsozialarbeit

Um sicher­zu­stellen, dass die Belange der Jugend­so­zi­al­arbeit in der Politik ange­messen berück­sichtigt werden, hat die Katho­lische Jugend­so­zi­al­arbeit Nord gGmbH (KJS Nord) die Aufgabe, sich aktiv in poli­tische Ange­le­gen­heiten ein­zu­bringen. Anlässlich des 20-​jährigen Jubi­läums der KJS Nord im Jahr 2023 sollte ein Projekt ent­wi­ckelt werden, das der Jugend­so­zi­al­arbeit und ihrer Bedeutung für junge Men­schen eine Stimme verleiht.

Ziele über Ziele

Was bedeutet Jugend­so­zi­al­arbeit für junge Men­schen, die die ent­spre­chenden Leis­tungen, Hilfen, Unter­stüt­zungs­an­gebote oder Begleitung in Anspruch nehmen? Und wie gelingt es, die Bedeutung, den Wert und das Profil der Jugend­so­zi­al­arbeit durch die jungen Men­schen selbst zum Aus­druck zu bringen? Idea­ler­weise in einer Form, die auch poli­tische Entscheider*innen für die Pro­blem­lagen junger Men­schen sen­si­bi­li­siert und die Leis­tungen der Jugend­so­zi­al­arbeit aner­kennen lässt. Auf all das sollte das Projekt Ant­worten liefern. Um die jungen Men­schen ein­zu­binden, wurde vor­rangig ein par­ti­zi­pa­tiver Arbeitsstil gewählt. Da die Trä­ger­or­ga­ni­sa­tionen der KJS Nord lan­desweit stark ver­teilt sind, sollte das Projekt über­wiegend digital umge­setzt werden.

Anlässlich des 20-​jährigen Jubi­läums der katho­li­schen Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft wurde ein digi­taler Songwriting-​Workshop kon­zi­piert, wobei der dabei ent­standene Song mit­hilfe einer Audio­datei am Landtag aus­ge­stellt werden sollte. 

Die KJS Nord

Die KJS Nord ist ein Zusam­men­schluss von acht über­ört­lichen katho­li­schen Trä­ger­or­ga­ni­sa­tionen. Diese haben ver­schiedene Ein­rich­tungen der Jugend­so­zi­al­arbeit in Nie­der­sachsen und agieren primär auf der Grundlage des § 13 SGB VIII. Die KJS Nord koor­di­niert und fördert die Arbeit der Trä­ger­or­ga­ni­sa­tionen, ver­tritt die Inter­essen junger Men­schen in Kirche, Staat und Gesell­schaft, bietet Fort­bil­dungen für die Ange­stellten der Trä­ger­or­ga­ni­sa­tionen an und fun­giert als Schnitt­stelle zwi­schen der Lan­des­po­litik in Nie­der­sachsen und der Jugend­so­zi­al­arbeit in der freien Wohl­fahrts­pflege. Die Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft Jugend­so­zi­al­arbeit Nord unterhält zur Erfüllung dieser Auf­gaben eine Geschäftsstelle.

Musik spricht an

Ziel­gruppe des Songwriting-​Workshops sind in erster Linie junge Men­schen im Alter von 14 — 26 Jahren, die zu den Adressat*innen der Ein­rich­tungen der Jugend­so­zi­al­arbeit zählen. Sie befinden sich in der Lebens­phase Jugend. Um die oben genannten Ziele zu erreichen, schien das Format des Songwriting-​Workshops sehr passend. Zugleich ermög­licht die Mit­wirkung an dem Projekt eine Unter­stützung der jungen Men­schen bei ihren Ent­wick­lungs­auf­gaben: Durch das Projekt wird den jungen Men­schen die Mög­lichkeit geboten, ihre Freizeit zu gestalten, mit dem Medium Musik zu arbeiten und dabei diverse digitale Tools zu ver­wenden. Die Aus­ein­an­der­setzung mit der Bedeutung der Jugend­so­zi­al­arbeit stärkt die kogni­tiven Fähig­keiten und regt zum Nach­denken über die eigene Iden­tität an.

Junge Men­schen gestalten ihre Freizeit unter anderem am liebsten, indem sie Musik hören oder machen. Dies wurde bei der Kon­zi­pierung des Work­shops berück­sichtigt. Dadurch handelt es sich im Ergebnis um ein ziel­grup­pen­ori­en­tiertes Projekt, bei dem die jungen Men­schen gemeinsam mit Gleich­ge­sinnten Musik machen können.

Res­sourcen

Die jungen Men­schen benö­tigen lediglich ein inter­net­fä­higes End­gerät, wie z. B. einen PC oder ein Smart­phone. An Pro­grammen und digi­talen Tools wird Zoom Mee­tings als Video­kon­fe­renz­software gewählt. Außerdem werden im Workshop die digitale Kol­la­bo­ra­ti­ons­plattform Miro­board und das Umfra­getool Men­ti­meter als benut­zer­freund­liche Tools genutzt. Des Wei­teren wird das Designtool Canva und die Video­plattform YouTube ver­wendet. Geleitet wird der Workshop durch eine päd­ago­gische Fach­kraft aus einer Ein­richtung der Jugend­so­zi­al­arbeit, die durch eine*n Songwriter*in als Expert*in für das Medium Musik unter­stützt wird.

Von der ersten Idee bis zur Durchführung

Zunächst wurden im Rahmen eines Brain­stor­mings erste Umset­zungs­ideen gesammelt und vor­ge­stellt. Auf Grundlage dessen wurde ein Kon­zept­entwurf ent­wi­ckelt, welcher folgend in der Pla­nungs­gruppe für das Jubiläum der KJS Nord vor­ge­stellt wurde. Nach deren Zustimmung begann der Prozess der Aus­ar­beitung des Kon­zepts unter Berück­sich­tigung des Feed­backs. Dar­aufhin hatte die KJS Nord die Aufgabe, die benö­tigten Res­sourcen zu gene­rieren und den Workshop zu terminieren.

Im Zusam­menhang mit der Res­sour­cen­ge­ne­rierung hat die KJS Nord einen Anbieter gefunden, der ein ähn­liches Projekt bereits aus­ge­führt hat. Dieser wurde für die weitere Durch­führung des Pro­jektes enga­giert, wodurch die geplanten Fol­ge­schritte in der Praxis keine Anwendung gefunden haben. Als nächste Schritte würden sich die Gestaltung von Flyern zur Bewerbung des Work­shops in den Ein­rich­tungen, der Beginn der Anmel­de­phase und abschließend die Durch­führung anbieten.

Auf Basis einer im Workshop ent­wi­ckelten Eva­luation kann nach Abschluss des Pro­jektes dessen Reflexion erfolgen. Die Eva­luation und Reflexion ermög­lichen ein Feedback zur Durch­führung des Pro­jektes und helfen den betei­ligten Fach­kräften, wodurch eine zukünftige Ver­bes­serung des Pro­jektes ange­strebt wird. Die Ergeb­nisse können für die Ver­öf­fent­li­chung auf- und vor­be­reitet werden, indem bei­spiels­weise ein Mes­se­stand mit ent­spre­chender Technik (Kopf­hörer etc.) oder ein Flyer mit QR-​Code zum Song gestaltet und der Songtext als künst­le­risch gestal­tetes Plakat aus­ge­stellt werden.

Der Workshop unter­gliedert sich in 4 Termine:

Termin 1 (3,5 h): Ken­nen­lernen und aus­führ­licher Aus­tausch über die Bedeutung der Jugend­so­zi­al­arbeit für die Teilnehmenden

Termin 2 (5 h): Warm-​Up mit dem/​der Songwriter*in und Vor­stellung der Ergeb­nisse von Termin 1, sodass daraus der Songtext ent­wi­ckelt werden kann

Termin 3 (3 h): musi­ka­li­sches Warm-​Up, einüben des Songs und Gestaltung des Textes als digi­tales Poster für die Jubiläumsausstellung

Auf­nahme im Tonstudio

Termin 4 (2 h): kurzes Warm-​Up, anhören des Songs, Reflexion, Abschluss und Evaluation

Und in Zukunft?

Im Sinne eines nach­hal­tigen Nutzens für die KJS Nord, könnte der Song dau­er­hafter Teil der Website sein und so der Öffent­lich­keits­arbeit dienen. Die inter­aktive Mindmap könnte eben­falls zur Stärkung der internen, wie externen Sicht­barkeit der Tätig­keiten und Akti­vi­täten der Trä­ger­or­ga­ni­sa­tionen im Hand­lungsfeld Jugend­so­zi­al­arbeit ver­wendet werden.

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