Social Media als Über­mittler von Abläufen und Regeln

In einer zunehmend digi­ta­li­sierten Welt spielen soziale Medien eine wichtige Rolle. Ins­be­sondere bei jungen Men­schen sind das Smart­phone und die Nutzung der sozialen Medien ein wich­tiger Bestandteil ihrer Lebenswelt. Als päd­ago­gische Fach­kraft in diesem Bereich ist es daher sinnvoll sich mit diesen Themen aus­ein­an­der­zu­setzen, um die Lebenswelt der jungen Men­schen besser ver­stehen zu können. Für soziale Ein­rich­tungen ist es somit auch wichtig, mit den digi­talen Ent­wick­lungen Schritt zu halten. Oft geht es dabei sowohl für Ein­rich­tungen als auch für die Fach­kräfte um die Frage: „Wie erreichen wir eigentlich unsere Zielgruppe?“

Das Schü­ler­wohnheim (SWH) Lindau wollte sich dieser Aufgabe stellen und den Versuch starten, Schüler*innen über eine digitale Plattform Infor­ma­tionen zukommen zu lassen. Dies sollten zunächst Infor­ma­tionen über die Haus­regeln und die Abläufe im Schü­ler­wohnheim sein.

Die Ein­richtung gehört zum Land­kreis Lindau (am Bodensee) und wird seit 2020 durch das Christ­liche Jugend­dorfwerk Deutschland e.V. (CJD) betrieben. Mit ins­gesamt 273 Betten in Dop­pel­zimmern stellt es jungen Men­schen zwi­schen 15 und 26 Jahren Unter­kunft, Ver­pflegung und päd­ago­gische Begleitung für den Zeitraum ihrer Block­be­schulung im Rahmen der Aus­bildung zur Ver­fügung. Die Schüler*innen sind größ­ten­teils männlich und ver­bringen ihre Freizeit dort mit unter­schied­lichen Ange­boten, die durch die päd­ago­gi­schen Fach­kräfte vor Ort gestaltet werden. Es gibt eine große Band­breite an ange­bo­tenen Akti­vi­täten: von Kino- oder Bow­lin­ga­benden über Ski­fahren, Paintball spielen, Klettern, oder im Sommer mit dem eigenen Segelboot über den Bodensee fahren, und vielen wei­teren Mög­lich­keiten. Bei diesen ver­schie­denen Akti­vi­täten werden häufig auch Fotos gemacht, welche dann auf dem eigenen Instagram-​Account des SHW hoch­ge­laden werden. Die Nutzung von sozialen Medien ist somit bereits eine Selbst­ver­ständ­lichkeit in der Einrichtung.

Doch wie könnten zukünftig auch die viel­fäl­tigen Regeln und Abläufe über soziale Medien dar­ge­stellt werden?

Die Ursprungsidee war, Erklär­videos zu den Abläufen und Regeln im SWH zu ver­schie­denen Themen zu erstellen. Durch die Gespräche zwi­schen der Ein­richtung und den Stu­die­renden ist aller­dings schnell klar geworden, dass nur manche der Themen sinnvoll in Videoform auf­be­reitet werden können. So wurde für die drei Ober­themen Aus­gangs­regeln, Zim­mer­regeln, sowie Ablauf in der Mensa ein Video­format zur Infor­ma­ti­ons­ver­mittlung festgelegt. 

Weitere Themen sollten als ein­gän­giges FAQ in Textform online dar­ge­stellt werden, damit diese leichter und schneller zugänglich sind als über den klas­si­schen Aushang der Haus­ordnung im Foyer.

Da es bereits einen Instagram-​Account der Ein­richtung gibt, wurde ent­schieden, diesen als Plattform zu nutzen.

Die ver­schie­denen Ober­themen sollten als ein­zelne, soge­nannte Story High­lights bei Instagram hoch­ge­laden werden. Dadurch sind die Themen direkt ersichtlich und es kann schnell und leicht gefunden werden, wonach gesucht wird. Für die Umsetzung wurde ein pas­sender Rahmen gestaltet, damit dieser zum Cor­porate Identity Design des SWH passt. In diesen wurden dann die FAQ mit den Videos und Ant­wort­texten inte­griert. Durch den stän­digen Aus­tausch zwi­schen der Ein­richtung und den Stu­die­renden konnten Wünsche und Ideen während des Aus­ar­bei­tungs­pro­zesses gut ein­gebaut werden. Dies führte zu einem End­ergebnis, mit dem beide Seiten sehr zufrieden sind. Während des Pro­zesses wurde die Ein­richtung an die Mög­lich­keiten mit den ver­schie­denen Pro­grammen zu arbeiten her­an­ge­führt und ist nun auch in der Lage, die FAQ selbst­ständig erweitern und anpassen zu können. Dies zu erreichen war ein wich­tiges Ziel, um die Nach­hal­tigkeit des Pro­jektes zu fördern und lang­fristig die Schüler*innen über diesen Weg zu erreichen.

Wie die Schüler*innen das Projekt bewerten, ist bisher noch unklar, da der Upload noch nicht erfolgt ist und somit auch noch kein Feedback ein­geholt werden konnte. Wir blicken aller­dings positiv in die Zukunft und sind davon über­zeugt, dass es einen Mehrwert hat, die jungen Men­schen auf diesem alter­na­tiven Weg zu erreichen.

contacts

Kontakt zum Schü­ler­wohnheim Lindau

karin.voigt@cjd.de

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