Eine Schüler*innenzeitung geht online

Aus­gangs­si­tuation

Jüngere Gene­ra­tionen kommen immer früher mit digi­talen Medien in Kontakt. Noch fehlt es aber wei­terhin in den Insti­tu­tionen des deut­schen Bil­dungs­systems an Ange­boten, die die Kinder im Umgang mit digi­talen Medien schulen, Medi­en­kom­petenz ver­mitteln und fördern. Mit dem Projekt der Digi­ta­li­sierung einer Schüler*innenzeitung haben Stu­die­rende der TH Köln im Bache­lor­stu­di­engang Soziale Arbeit diese Lücke ein Stück weit geschlossen. Zusammen mit der Leitung der offenen Ganz­tags­schule (OGS) an der Osning­schule in Bie­lefeld haben sie ein Konzept zur Eta­blierung einer digi­talen Schüler*innenzeitung im offenen Ganztag erstellt. Umge­setzt wird sie aktuell und zukünftig in Form einer Arbeits­ge­mein­schaft (AG).

Die AG „Schüler*innenzeitung“

Mit der Zeitung sollen die Themen der Schüler*innen sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus geht es darum, die teil­neh­menden Schüler*innen für Jour­na­lismus sowie Öffent­lich­keits­arbeit zu begeistern. Zusätzlich soll durch die Zeitung die Schule reprä­sen­tiert werden. Die Kinder legen zu Beginn jedes Halb­jahres fest, welche AG sie an der OGS belegen möchten. In der Regel nehmen sechs Kinder aus der dritten und vierten Klasse an der AG „Schüler*innenzeitung“ teil. Innerhalb der AG soll den Schüler*innen dann zukünftig nicht nur gezeigt werden, wie man Artikel schreibt, sondern auch Wissen und Sicherheit im Umgang mit digi­talen Medien (z. B. Fake News, Bild­rechte, Recherche) ver­mittelt werden. Die Kinder sollen also sowohl jour­na­lis­tische Kennt­nisse als auch Medi­en­kom­petenz erwerben.

Wer bietet die digitale Schüler*innenzeitung an?

Rea­li­siert wird die digitale Schüler*innenzeitung im offenen Ganztag der Osning­schule in Bie­lefeld. Ziel des offenen Ganztags ist es, den Kindern Bil­dungs­qua­lität, Chan­cen­gleichheit und Kon­ti­nuität zu bieten. Ange­strebt wird ein aus­ge­wo­genes Angebot, das es glei­cher­maßen ermög­licht zu lernen, sich kul­turell zu bilden, zu bewegen, zu spielen, Sport zu machen und sozial zu lernen. Dies schafft das Ganz­tags­an­gebot mit einer festen Haus­auf­ga­benzeit, einem viel­fäl­tigen Angebot an AGs sowie festen Abhol­zeiten, an denen sich die Kinder ori­en­tieren können. Der Ganztag ist ver­zahnt mit dem Unter­richt. Pädagog*innen arbeiten eng mit den Klassenlehrer*innen zusammen, um För­der­be­darfe bei ein­zelnen Kindern früh­zeitig zu rea­li­sieren und zu decken. Jede Klasse hat eine eigene päd­ago­gische Fachkraft.

Was braucht es für die Umsetzung des Projekts?

Vor dem Start des Pro­jekts wurden erstmal die Res­sourcen und Rah­men­be­din­gungen der Ein­richtung geprüft: Stehen für alle Schüler*innen inter­net­fähige, mobile End­geräte in der Schule zur Ver­fügung? Können die Schüler*innen auch außerhalb der AG-​Zeit auf diese zugreifen? Steht eine AG-​Leitung des Schul­per­sonals zur Ver­fügung, die die AG einmal die Woche eine Stunde begleiten kann? Welche Vor­aus­set­zungen muss die Plattform erfüllen, auf der die Zeitung rea­li­siert werden soll? Im Kontext der Grund­schule sollte die Plattform der Ziel­gruppe ent­spre­chend leicht zu bedienen und gleich­zeitig daten­schutz­konform (mit den Daten­schutz­kon­zepten der Ein­richtung und DSGVO-​konform) sein. Mit TaskCards wurde eine solche kos­ten­freie Plattform für die Schüler*innenzeitung gefunden, die diese Vor­aus­set­zungen erfüllt. Artikel können hier schnell und einfach ver­fasst sowie zügig sichtbar gemacht werden. Da die Hand­habung an die Nutzung Sozialer Medien erinnert, mit denen die Kinder bereits Erfah­rungen gesammelt haben, lässt sich die Plattform schnell aneignen – das moti­vierte die Schüler*innen. Zudem ist es möglich, die digitale Zeitung bar­rie­rearm zu gestalten.

Die ersten Stunden in der AG

Nach dem ersten Ken­nen­lernen ging es bereits an die Redak­ti­ons­arbeit. Die Kinder konnten sich Themen aus­suchen und über­legen, welche Aufgabe sie dazu über­nehmen möchten: also ob sie Texte schreiben, Fotos recher­chieren und erstellen oder Inter­views führen wollten. Das erste Thema der Schüler*innenzeitung drehte sich rund um die erste Klas­sen­fahrt der dritten Klasse. Die Kinder legten die Themen und die ästhe­tische Gestaltung des Artikels selbst fest und wurden nur bei Bedarf durch die AG-​Leitung unterstützt.

Der Redak­ti­ons­füh­rer­schein – Medi­en­kom­petenz kind­ge­recht gefördert

Wie kann ich sicher im Internet surfen? Was sind soge­nannte Fake News? Was ist das Urhe­ber­recht und wieso muss ich über­haupt wissen, was das ist? Was sind Quellen? Wieso ist das alles so wichtig für die Schüler*innenzeitung? Wie kann ich TaskCards nutzen? All das sind Fragen des Pro­jekt­teams, die die Kinder im Laufe der AG für sich beant­worten konnten. Hierzu haben sie neben inhalt­lichen Inputs auch inter­aktive Auf­gaben in Form von Arbeits- und Infor­ma­ti­ons­blättern erhalten. Wichtig war es den Stu­die­renden, dass sie sich weit­gehend selbst­ständig in diese Themen ein­ar­beiten. Nachdem sie sich erste Grund­lagen ange­eignet haben, erhalten sie einen Redaktionsführerschein.

Was bleibt

Eine erste Ausgabe der Schüler*innenzeitung ist inzwi­schen erschienen. Sie ist über die Homepage der Schul­website ver­linkt. Den Kindern hat es ins­gesamt großen Spaß gemacht, selbst in die Rolle der Reporter*in zu schlüpfen. Ganz nebenbei haben sie erste jour­na­lis­tische Kennt­nisse erlernen und ihre Medi­en­kom­petenz wei­ter­ent­wi­ckeln können. Die AG wird im nächsten Schuljahr fort­ge­führt – zur Freude aller Betei­ligten. Die Arbeit des Pro­jekt­teams legte den Grund­stein für die Online-Schüler*innenzeitung. Das Material für den Redak­ti­ons­füh­rer­schein wird eine Weile tragen, im Laufe der nächsten Jahre wird es dann immer wieder auch anzu­passen sein, wofür die AG-​Leitung die Ver­ant­wortung über­nehmen wird.

contacts

Kontakt zur
Offenen Ganz­tags­schule (OGS) an der Osning­schule in Bielefeld

https://osningschule.de/219-OGS_Konzept

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