Alexander Hauser zuständiger Referent für die BAG KJS (Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.) berichtet über die Mobilität der Jugendsozialarbeit und weist auf eine Studie des IJAB hin.
Dass der europäische Einfluss auf die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit wichtig ist und immer wichtiger wird, kann wohl kaum jemand bestreiten. Auf der politischen Seite liefert die EU Impulse durch die „EU-Jugendstrategie“, die auf nationaler Ebene wiederum vorangetrieben wird mit dem Ziel: „Mehr Europa in die Kinder- und Jugendhilfe“, und auch die Länder und selbst Kommunen treiben mit eigenen Konzepten eine europäische Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit voran.
Lernfeld Europa für junge Menschen erschließen
„Das Lernfeld Europa für junge Menschen erschließen“ mit besonderem Augenmerk auf den Einbezug „neuer Zielgruppen“, sprich „benachteiligte Jugendliche“, hat Priorität und dies deckt sich mit den eigentlichen Zielgruppen in der Jugendsozialarbeit. Dass es in der Praxis beim propagierten Einbezug benachteiligter Jugendlicher in internationale Maßnahmen noch schwer hapert, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Ein Umstand der aus sozialpädagogischer Sicht auch deshalb nicht vernachlässigt werden darf, da internationale Mobilitätserfahrungen einen nachweislich positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen haben und bezüglich einer erfolgreichen beruflichen Integration ein immer stärkeres Gewicht erhalten.
Von jungen Menschen wird also immer mehr Mobilität verlangt. Gleichzeitig sind viele junge Menschen in Deutschland in höchstem Maße mobil, als Flüchtlinge oder junge Migrant/innen.
Internationale Mobilität
Aber wie ist es eigentlich um die „internationale Mobilität“ der Jugendsozialarbeit, bzw. um die der Sozialarbeitenden bestellt, deren Hauptaufgabe es ist, diese jungen Menschen zu fördern und deren Startchancen zu verbessern? Als ein Schlüsselelement gilt hier der internationale Fachkräfteaustausch oder wie es in der EU-Strategie formuliert wurde: die „europäische Mobilität von Fachkräften verbunden mit deren Qualifizierung für europabezogene Arbeit“. Darüber hinaus wirkt sich die Bereitschaft von Sozialarbeitenden, selbst an internationalen Austauschprogrammen teilzunehmen, positiv auf die Teilnahmebereitschaft an internationalen Maßnahmen von Jugendlichen aus.
Auch Mitgliedsorganisationen der BAG KJS organisieren Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte, z.B. im Rahmen des Förderprogrammes „Erasmus+“. Leider werden diese Angebote aber immer weniger nachgefragt!
Katholische Jugendsozialarbeit wird mobil! – Internationale Horizonterweiterung gesucht?
Europa als Lernfeld
„Europa als Lernfeld – Innovative Wege beruflicher Eingliederung benachteiligter junger Menschen“ – ein fachlicher Austausch über Grenzen hinweg. Ca. einwöchige Reise in ein EU-Land (Italien, Litauen, Portugal, Spanien oder Ungarn). Für Fachkräfte im Bereich der beruflichen Bildung und Eingliederung junger Erwachsener. Es können Mitarbeitende der Mitgliedsorganisationen der BAG KJS teilnehmen. Weitere Informationen: Kolping Akademie Ingolstadt, Anna König-Kismann, Hebbelstr. 36a, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841 98165–25, Anna König www.kolping-akademie-ingolstadt.de/europa-als-lernfeld
Aktuelle Studie: “Wirkungen internationaler Jugendarbeit in Bezug auf Offenheit und Mobilität im Kontext beruflicher Bildungswerdegänge”, Prof. Dr. Alexander Thomas u.a., Nov. 2015
Alexander Hauser